Traditionelles GrödnerKunsthandwerk

Holzschnitzereien

Die Fertigung von holzgeschnitzten Figuren hat in Gröden eine viele Jahrhunderte zurückreichende Tradition – dies ist an erster Stelle auf die langen Winterabende zurückzuführen, an denen sinniert wurde und man mit rudimentären Werkzeugen versuchte, dem Holz eine Form zu geben. Das Schnitzen war gleichzeitig eine Möglichkeit, den individuellen Eindrücken, dem Glauben und der eigenen Lebenseinstellung Ausdruck zu verleihen. Es entstanden vor allem Masken und Gebrauchsgegenstände, später dann Holzspielzeug und religiöse Figuren, als Zeugnis der verbesserten Technik und der erlangten künstlerischen Fertigkeiten.

Was um 1600 im Kleinen begann, war Ende des 18. Jahrhunderts schon zu einer Hauptbeschäftigung für viele Bewohner des Dolomitentales geworden. Zu diesem Aufschwung hatten auch die Schaffung einer Kunst- und Zeichenschule, der Bau der Grödner Straße sowie die Gründung einer Verkaufsorganisation beigetragen. Bei den Objekten, die produziert und exportiert wurden, handelte es sich vorwiegend um christliche Figuren, wie etwa Madonnen, Engel, Kruzifixe und Krippen.

Unika & ART52

ART52 – Die Musterschau des Grödner Kunsthandwerks

Die ständige Musterschau ART52 des Grödner Kunsthandwerks im Kongresshaus von St. Ulrich bietet einen Gesamteinblick über die aktuelle Produktion in den Bereichen Holzbildhauerei und -schnitzerei, mit allen dazugehörigen Handwerkssparten. Die Dauerausstellung präsentiert sich als Schnittpunkt verschiedener Tendenzen und Stile, die vom Reichtum unseres lebendigen Kunsthandwerks zeugen. Der Besucher kann sich ein umfassendes Bild von der Vielseitigkeit und Originalität dieser Produktion in den weitläufigen Schauräumen der Ausstellung machen. Gänzlich handgearbeitete Schnitzereien sind durch eine besondere Schutzmarke der Bozner Handelskammer gekennzeichnet und werden durch einen eigenen Garantieschein bestätigt.

  • ART52 ist täglich von 09.00 Uhr bis 22.00 Uhr geöffnet
  • www.art52.it

UNIKA – Grödner Skulpturenmesse und Kunstgalerie

UNIKA ist 1994 als Zusammenschluss verschiedener Künstler und Kunsthandwerker aus Gröden - und zwar Holzbildhauer, Fassmaler, Vergolder und Verzierungsbildhauer - entstanden. UNIKA steht für Einzelstücke, Unikate eben. Damit wird betont, dass die Arbeiten der Bildhauer und Maler der UNIKA-Gruppe individuell angefertigte Werke sind. Sie sind Ausdruck der schöpferischen Kraft und des kunsthandwerklichen Talents der einzelnen Meister. Eine Einzigartigkeit, die mit der Schutzmarke und dem Zertifikat der Handelskammer Bozen garantiert wird.

Die Gruppe umfasst ca. 40 Mitglieder, rund 30 davon nehmen jedes Jahr an der UNIKA-Skulpturenmesse in Gröden teil. Drei Tage lang präsentieren sie sich mit ihren neuesten Werken dem Publikum. Der interessierte Besucher hat somit die seltene Möglichkeit, mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen, Näheres über die lange Tradition der Bildhauerkunst in Gröden zu erfahren und ein wertvolles Einzelstück zu erwerben.